Mallorca 09. Woche

Wichtige Kurznachrichten aus Mallorca

Folge 51 von Egon Garding

Mallorca und die Schwarzbauten: Ein Freifahrtschein für illegale Bauten?

Die Baleareninsel Mallorca hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem der begehrtesten Urlaubs- und Wohnorte in Europa entwickelt. Doch mit der steigenden Nachfrage nach Immobilien ging auch ein massiver Wildwuchs an Schwarzbauten ein – oft in landschaftlich sinnvollen oder geschützten Gebieten. Nun hat die Regionalregierung beschlossen, den Besitzern solcher illegal errichteten Gebäude noch mehr Zeit für eine nachträgliche Legalisierung zu geben. Diese Entscheidung sorgt für heftige Debatten und stellt die Glaubwürdigkeit der Behörden infrage.

Ein gefährlicher Präzedenzfall?

Bereits in der Vergangenheit wurden zahlreiche illegale Gebäude auf Mallorca nachträglich legalisiert, oft unter der Bedingung einer Strafzahlung. Doch anstatt die Konsequenzen für illegales Bauen zu verschärfen, verlängerte die Regierung nun erneut die Fristen zur Legalisierung. Kritiker befürchten, dass dies einen gefährlichen Präzedenzfall schafft: Wer unrechtmäßig baut, muss nicht mit ernsthaften Konsequenzen rechnen – im Gegenteil, er kann sich darauf verlassen, dass die Behörden irgendwann einen Weg finden, das Bauwerk zu legitimieren.

Umweltzerstörung als Nebenprodukt

Besonders problematisch ist diese Entwicklung für den Umwelt- und Landschaftsschutz. Mallorca kämpft bereits mit einer zunehmenden Flächenversiegelung, Wasserknappheit und einer Überlastung der Infrastruktur. Viele Schwarzbauten befinden sich in ländlichen oder geschützten Gebieten, in denen Bauprojekte eigentlich strengen Auflagen unterliegen. Indem die Regierung den Eigentümern illegal errichteter Häuser entgegenkommt, sendet sie das falsche Signal: Der Schutz der Natur steht nicht an erster Stelle.

Neues vom Kloster Puig de Maria

Ab Ostern ist es wieder so weit, das Café auf dem Puig de Maria bei Pollença öffnet wieder. Das Kloster, ein historisches Heiligtum aus dem 14. Jahrhundert, wurde Anfang 2023 geschlossen, nachdem die bisherigen Verwalter ihre Tätigkeit beendet hatten. Seitdem ist die Anlage für Besucher nicht zugänglich. Aktuell sind umfassende Renovierungsarbeiten fast abgeschlossen, um die historische Substanz zu erhalten und die Anlage für Besucher wieder attraktiv zu gestalten.

Das Kloster, das auf einer Höhe von 330 Metern über dem Meeresspiegel liegt, bietet einen beeindruckenden Blick auf die Buchten von Pollença und Alcúdia sowie auf die Serra de Tramuntana. Es wurde 1348 als Schutz vor der Pestepidemie erbaut und diente im Laufe der Jahrhunderte verschiedenen religiösen Gemeinschaften als Rückzugsort.

In Kürze wird das Kloster auch wieder als Herberge und kultureller Ort für Besucher geöffnet sein. Interessierte sollten die offiziellen Mitteilungen der Gemeinde Pollença verfolgen, um aktuelle Informationen zu erhalten.

 

Der Winter auf Mallorca: Eine ruhige und charmante Jahreszeit

Mallorca, die beliebte Mittelmeerinsel, ist vor allem für ihre Strände, ihr pulsierendes Nachtleben und ihr warmes Sommerklima bekannt. Doch auch der Winter auf Mallorca hat seinen ganz eigenen Reiz. Von Dezember bis Februar präsentiert sich die Insel von einer ganz anderen, ruhigeren Seite, die vor allem Naturliebhaber, Ruhesuchende und Kulturinteressierte anzieht.

Klima und Wetter Während in vielen Teilen Europas der Winter von Kälte und Schnee geprägt ist, herrschen auf Mallorca milde Temperaturen. Tagsüber bewegen sich die Temperaturen meist zwischen 10 und 18 Grad Celsius, wobei sonnige Tage keine Seltenheit sind. Besonders in den Bergen der Serra de Tramuntana kann es jedoch gelegentlich zu Schneefällen kommen, was der Insel einen ungewöhnlichen winterlichen Charme verleiht.

Natur und Aktivitäten Im Winter zeigt sich die Natur auf Mallorca von ihrer grünsten Seite. Die Landschaft ist üppig, und bereits im Januar beginnt die berühmte Mandelblüte, die weite Teile der Insel in ein zartes Rosa und Weiß taucht. Dies macht den Winter zur idealen Zeit für Wanderungen und Radtouren. Beliebte Routen führen durch die Serra de Tramuntana, entlang der Küste oder durch die ländlichen Regionen im Inselinneren.

Auch Golfliebhaber kommen im Winter auf ihre Kosten, da die milden Temperaturen perfekte Bedingungen für das Spiel bieten. Zudem sind Strände und Buchten nahezu menschenleer und laden zu entspannten Spaziergängen oder sogar einem erfrischenden Bad für Hartgesottene ein.

Kultur und Feste Die ruhigere Winterzeit bietet die perfekte Gelegenheit, um die kulturellen Schätze der Insel zu entdecken. Palma de Mallorca, die Inselhauptstadt, lockt mit ihrer beeindruckenden Kathedrale La Seu, charmanten Altstadtgassen und zahlreichen Museen. Zudem finden im Winter verschiedene traditionelle Feste statt, darunter das Fest von Sant Antoni am 16. und 17. Januar, bei dem Feuerläufe und Umzüge gefeiert werden, sowie das Fest von Sant Sebastià in Palma mit Konzerten und Feuershows.

Tourismus und Atmosphäre Im Gegensatz zur Hochsaison im Sommer ist Mallorca im Winter weit weniger überlaufen. Hotels und Restaurants bieten oft günstigere Preise, und Sehenswürdigkeiten können ohne lange Warteschlangen besichtigt werden. Die entspannte Atmosphäre macht die Insel zu einem idealen Reiseziel für alle, die dem Trubel entfliehen und Mallorca von einer authentischeren Seite kennenlernen möchten.

Fazit Der Winter auf Mallorca ist eine Zeit der Ruhe, des Genusses und der Naturerlebnisse. Die milden Temperaturen, die blühende Landschaft und die traditionellen Feste machen die Insel auch in der Nebensaison zu einem attraktiven Reiseziel. Wer Mallorca abseits des sommerlichen Massentourismus erleben möchte, findet hier eine perfekte Gelegenheit, die Schönheit der Insel in aller Gelassenheit zu genießen.

Traditionsobjekt für Protest genutzt

Der berühmte Osborne-Stier zwischen Algaida und Montuïri ist erneut zum Mittelpunkt eines politischen Protests geworden. Dieses Mal richtet sich die Aktion gegen die fortschreitende Touristifizierung und die angespannte Wohnsituation auf Mallorca.

Am Montagmorgen prangte eine unmissverständliche Botschaft auf der Silhouette des Stiers: „Rich foreign property buyers go to hell“ („Reiche ausländische Immobilienkäufer, fahrt zur Hölle!“). Die Aufschrift verdeutlicht den zunehmenden Unmut der Einheimischen über den anhaltenden Immobilienboom, der immer mehr Bewohner aus dem Wohnungsmarkt verdrängt.

Die Protestaktion sorgte in den sozialen Netzwerken für Aufsehen. Die links regionalistische Organisation SOS Residents äußerte sich zustimmend und bezeichnete das Graffiti als eine doppelte Kritik: Einerseits an der zunehmenden „Spanisierung“ Mallorcas – schließlich gilt der Stier als Symbol der spanischen Festlandkultur –, andererseits an den negativen Folgen des Massentourismus. Ihr Beitrag erhielt bereits Hunderte zustimmende Kommentare und über tausend Likes.

Der betroffene Toro von Algaida steht an der Autobahn zwischen Palma und Manacor. In Spanien sind die Osborne-Stiere ein Kultobjekt und ein weithin anerkanntes Wahrzeichen des Landes.

Das Wetter in der kommenden Woche

Der Sonntag startet mit Wind und Wolken, die Sonne lässt sich nicht sehen. Montag und Dienstag gibt es von allem etwas. Der Mittwoch soll trocken bleiben und Donnerstag und Freitag scheine wieder die Sonne etwas länger.

Die Tagestemperaturen belaufen sich zwischen 16 und 18 Grad, nachts  zwischen 11 und 14 Grad.

Das Wochenende 08./09./ März wird freundlicher.

In diesem Sinne, eine schöne und eine erfolgreiche Woche auf der Insel oder wo auch immer Sie sind.

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