La Granja - eine Reise in die Vergangenheit

Leider wurde das Landgut La Granja im September 2022 verkauft und ist seither nicht mehr zu besichtigen. Ein schönes Stück Mallorca Geschichte ist mit diesem Verkauf vernichtet worden.

Schwelgen wir etwas in Erinnerungen

Die Anfahrt zur Granja führte durch die gewundene, von Olivenbäumen gesäumte Straße der Tramuntana. Schon die Fahrt war ein Erlebnis. Beim Eintreffen öffnete sich ein großes, schmiedeeisernes Tor, das den Weg zu einer Oase von Gärten, plätschernden Springbrunnen und majestätischen Gebäuden freigab. Der erste Eindruck? Zeitreise! Die alten Mauern und die jahrhundertealte Geschichte des Anwesens versetzten einen augenblicklich in eine andere Epoche.

 

Geschichte zum Anfassen

La Granja war einst ein römisches Landgut, später ein Kloster und seit Jahrhunderten ein aristokratischer Herrensitz. Bis 2022 war es ein lebendiges Museum, das die traditionelle mallorquinische Lebensweise bewahrte. Beim Betreten des Haupthauses begeisterte ich mich von der Einrichtung: Originale Möbel aus dem 17. und 18. Jahrhundert, kunstvolle Wandteppiche und Haushaltsgegenstände, die aus einer längst vergangenen Zeit erzählten. Besonders beeindruckend war die Küche mit ihrem riesigen Kamin und den kupfernen Töpfen – ein wahres Paradies für Geschichtsliebhaber.

Handwerkskunst und Traditionen

Ein Highlight waren die Handwerksdemonstrationen. In verschiedenen Bereichen des Guts konnte man alten Handwerkern zusehen: vom Schmied, der Eisen bearbeitet, bis zur Weberin, die kunstvolle Stoffe herstellte. Die Liebe zum Detail und die Hingabe, mit der sie ihre Arbeit verrichten, waren beeindruckend.

Kulunarisches

Kein Besuch in La Granja wäre vollständig gewesen ohne die Verkostung der regionalen Spezialitäten. Im Innenhof wurden Kostproben traditioneller mallorquinischer Speisen angeboten: süßes Mandelgebäck, würziger Sobrasada-Aufstrich und frisch gepresster Orangensaft. Besonders lecker fand ich die „Bunyols“, kleine frittierte Teigbällchen, die mit Zucker bestreut sind – eine Delikatesse.

Im angeschlossenen Restaurant konnte man weitere lokale Köstlichkeiten genießen. Ich entschied mich damals für ein herzhaftes „Tumbet“, ein traditionelles Gemüseragout, und dazu ein Glas mallorquinischen Wein. Perfekt, um die Eindrücke des Tages zu verarbeiten.

Die Gärten und Natur

Nach der Erkundung des Herrenhauses und der Handwerksbereiche zog es mich hinaus in die Gärten. La Granja war umgeben von üppiger Vegetation, plätschernden Wasserläufen und uralten Bäumen. Ein Spaziergang durch den Garten war wie Balsam für die Seele. Besonders die kleinen Wasserfälle und das klare Quellwasser, das die Granja seit Jahrhunderten mit Strom versorgt, schafften eine friedvolle Atmosphäre.

 

Fazit

La Granja war mehr als nur ein Museum – es war ein Fenster in die Vergangenheit und ein Ort, der die Seele Mallorcas widerspiegelte. Der Besuch bot mir nicht nur faszinierende Einblicke in die Geschichte und Kultur, sondern auch die Möglichkeit, das traditionelle Leben hautnah zu erleben. Ob als Kulturinteressierter, Naturliebhaber oder Gourmet: La Granja war ein Muss für jeden Mallorca-Besucher.

 

Um so bedauerlicher ist der Verkauf der 2022 vollzogen wurde. Unverantwortlich, dass dieser Besitz in ausländische Hände geraten ist und nun den Einheimischen und den Gästen der Insel nicht mehr zur Verfügung steht. Was uns bleibt sind Bilder und die Erinnerung.

Zurück
Zurück

Die weihnachtskrippen in Palma de Mallorca

Weiter
Weiter

Esporles - eine Perle in der Tramuntana