Mallorca 06. Woche

Wichtige Kurznachrichten aus Mallorca

Folge 48 von Egon Garding

Elektrokutsche

Elektropferde in Alcudia

Alcúdia nimmt eine Vorreiterrolle bei der Einführung von Elektrobuggys als Teil des touristischen Angebots ein. Obwohl die Regierung von Palma ursprünglich 2022 als Pilotstadt für den Ersatz von Pferdekutschen durch Elektrofahrzeuge ausgewählt hatte und Muro 2024 mit der Regulierung dieser Dienste begonnen hatte, plante das Rathaus von Alcúdia, diese modernen Kutschen in den nächsten Wochen vorzustellen und sie für den Tourismus zu nutzen

Trotz des Interesses, diese Neuerung voranzutreiben, wird die Stadtverwaltung den alten Kutschenfahrern, die nicht auf Elektrofahrzeuge umsteigen möchten, nicht die Konzessionen entziehen. Stattdessen wird eine Koexistenz zwischen traditionellen, pferdegezogenen Kutschen und den elektrischen Modellen ermöglicht.

Laut Verwaltung haben von den derzeit zehn in Alcúdia verkehrenden Pferdekutschen bereits acht Betreiber Elektrofahrzeuge bestellt. Dennoch ist in der neuen Verordnung vorgesehen, dass sowohl Elektro- als auch Pferdekutschen weiterhin parallel existieren können. Der Wechsel zu Elektrobuggys erfordert eine Mindestinvestition von etwa 10.000 Euro pro Fahrzeug.

Málaga gehörte zu den ersten Städten, die im Interesse des Tierschutzes auf diese Fahrzeuge umstellt wurden. Allerdings sind dort auch erste Probleme aufgetreten wie Akkulaufzeit und Fahrausbildung.

 

Das leidige Thema endet nicht

Hier einige Schlagworte und deren Erklärung zum Thema Tourismus und die daraus folgende Abhängigkeit.

 

Ungleichheit auf Mallorca: Das. Problem auf der einen Seite Luxus und Wohlstand, während auf der anderen Seite Familien in schimmeligen Kellerwohnungen leben. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird als sehr groß dargestellt.

Luxus-Boom: Der Luxus-Boom auf der Insel wächst unaufhörlich und hat nicht nur den Immobiliensektor, sondern auch die Gastronomie- und Hotelbranche erfasst. Dies ist das Ziel der Verantwortlichen, die Luxus statt Ballermann wollten aber nicht den Rest der Bevölkerung im Auge haben.

Politische Ignoranz: Es ist so, dass die Politik die Ernsthaftigkeit der Lage nicht erkennt. Regierungspräsidentin Marga Prohens ergreift keine Maßnahmen, die den Massentourismus beschränken und regulieren

Abhängigkeit vom Tourismus: Rund 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Balearen beruhen auf dem Tourismussektor. Prohens spricht, dass sie „nicht mit dem Brot der Balearen spielen” werde, obwohl Politik und Wirtschaft bereits mit „dem Brot der Menschen” spielen.

Soziales Dilemma: Die ernste Lage ist ein soziales Dilemma, das zu mehr Wohnwagen, mehr Zelten in Parks und zu wenigen Saisonkräften und Fachpersonal führen wird. Es wird erwartet, dass in diesem Jahr noch mehr Menschen auf die Straße gehen und für ihren Platz auf Mallorca demonstrieren werden.

 

Noch ein paar Zahlen

Die Balearen empfingen bis Ende 2024 insgesamt 15,75 Millionen internationale Passagiere, ein Anstieg von 6,7 % im Vergleich zum Vorjahr. Allein im Dezember besuchten 245.791 Reisende den Archipel. Rund 11,1 % dieser Touristen reisten mit Billigfluggesellschaften, deren Nutzung um 6 % zunahm. Diese Entwicklung zeigt die wachsende touristische Nachfrage und die Bedeutung der Balearen als beliebte Reiseziele.

Auf nationaler Ebene erreichte Spanien einen neuen Rekord, indem es erstmals über 100 Millionen internationale Fluggäste in einem Jahr verzeichnete. Insgesamt kamen 2024 etwa 105,6 Millionen ausländische Reisende, ein Plus von 11,1 % gegenüber 2023. Europa bleibt mit 86,1 % der Hauptquellmarkt, gefolgt von Amerika (8,9 %). Besonders stark war der Anstieg bei asiatischen Touristen, deren Zahl um 22,8 % wuchs.

Mallorca als Magnet für internationale Millionäre

Wer heute auf Mallorca noch nach günstigen Immobilien sucht, kommt zu spät. Die Insel hat sich in den letzten Jahren unaufhaltsam zu einer Luxusdestination entwickelt. Hotelübernachtungen für bis zu 10.000 Euro pro Nacht, Gourmetrestaurants mit Preisen von 180 Euro pro Gericht und Immobilienpreise, die in den zweistelligen Millionenbereich klettern, prägen das Bild. Selbst private Clubs mit monatlichen Mitgliedsbeiträgen von 200 Euro sorgen dafür, dass Palmas Elite unter sich bleibt.

Die steigende Nachfrage treibt die Quadratmeterpreise in Palma auf Werte zwischen 11.000 und 20.000 Euro. Neben europäischen Käufern drängen auch US-Amerikaner verstärkt auf den Markt, angelockt von neuen Direktflügen, etwa mit United Airlines.

Die Insel zieht zunehmend wohlhabende Käufer aus den verschiedensten Teilen der Welt an – von Usbekistan bis zu den Fidschi-Inseln. Diese Käufer investieren nicht nur in Immobilien, sondern genießen auch den umfassenden Service, den der mallorquinische Luxus bietet: von privaten Butlern über exklusive Weinkeller bis hin zu High-End-Golfsimulatoren. Selbst für Parkprobleme gibt es eine Lösung – einige Luxusresidenzen verfügen über drehbare Plattformen, um Sportwagen optimal in Szene zu setzen.

Wer noch ein exklusives Zuhause sucht, kann auf historische Gebäude in Palmas Altstadt zurückgreifen. In der Calle Sant Jaume werden beispielsweise traditionelle Häuser zu mehrstöckigen Luxusvillen umgebaut.

Das neue Gesicht des mallorquinischen Luxus

Laut Juan Miguel Ferrer, Präsident des Gaststättenverbands CAEB Restauración, hat Mallorca den Ultra-Luxus-Markt noch nicht vollständig erreicht: „Wir liegen etwa drei Saisons hinter Metropolen wie Dubai oder London zurück.“ Während dort ein Menü ohne Wein 350 bis 500 Euro kostet, bewegen wir uns auf Mallorca aktuell zwischen 80 und 150 Euro.“

Dennoch zieht die Insel zunehmend wohlhabende Feinschmecker an. Ein VIP-Silvestermenü in Palma kann bis zu 6000 Euro für vier Personen kosten, und in Hotels wie Son Bunyola werden Villen für 10.000 Euro pro Nacht angeboten. Eine Suite im Hotel Can Bordoy kann in der Hochsaison 1440 Euro kosten. Die Gästeliste wird immer internationaler – ein Hotelmanager berichtet von Besuchern aus 59 Ländern, darunter exotische Reiseziele wie die Fidschi-Inseln, Antigua und Barbuda sowie Usbekistan.

Eine Insel der Gegensätze

Während sich wohlhabende Ausländer luxuriöse Villen mit Meerblick sichern, kämpfen viele Einheimische mit steigenden Mieten und unerschwinglichen Immobilienpreisen. Der Handel ist zwar von der kaufkräftigen Kundschaft, bleibt aber dennoch zurückhaltend. „Die Preise sind gestiegen, aber das Verkaufsvolumen nicht. Deutsche, Briten und Schweden stellen weiterhin die Mehrheit der Käufer, doch der Einfluss amerikanischer Investoren wächst.

Mallorca ist zur Insel der Extreme geworden – zwischen glänzendem Überfluss und der Sehnsucht nach Einfachheit. Die Frage bleibt: Wie lange kann sich die Insel diesen Boom noch leisten

 

Das Wetter in der kommenden Woche

Diese Woche ist recht wechselhaft mit leichten sonnigen Vorteilen. Die Tagestemperaturen liegen bei 17 Grad, des nachts geht es auf 8 Grad runter. Das kommende Wochenende soll sehr sonnig werden bei gleichen Temperaturen.

In diesem Sinne, eine schöne und eine erfolgreiche Woche auf der Insel oder wo auch immer Sie sind.

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